Wednesday, November 30, 2005

Fürs Protokoll

Heute hatte ich mein letztes Seminar für dieses Jahr! Eigentlich Zeit für eine Zwischenbilanz, doch leider stehen dem noch zwei zu schreibende Papers entgegen. Aber sie kommt. Bald. Versprochen.

BlogAbroad

Nach Hinweis des DAAD habe ich mich für einen Blogging-Wettbewerb von StudyAbroad.com beworben. Hauptsächlich werden wohl US-Amerikanerinnen und -Amerikaner gesucht, die ein Semester in Ausland verbringen, aber auch für ausländische Studierende in den USA ist ein Blog reserviert. Große Hoffnungen genommen zu werden, mache ich mir nicht, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Und jetzt: das Wetter

Über das Wetter zu reden, gilt in der Regel als Ausbund der Langweiligkeit. Sagen Sie also nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.

Das Wetter hier gibt sich zumindest alle Mühe, nicht zu langweilig ergo stabil zu sein: Vorletzte Woche stieg das Thermometer nach einigen Tagen mit Temperaturen um den Gefriepunkt innerhalb eines Tages plötzlich wieder auf 17 Grad. Allerdings war diese Phase dann auch reichlich schnell vorüber. und letzte Woche gab es dann den richtigen Wintereinbruch mit Schnee und eisigen Temperaturen (am Donnerstag -12°C mit kräftigem Wind, brrr). Voreiligerweise hatte ich mich von erträglichen Temperaturen daraufhin schon einmal bis März oder April verabschiedet, doch schon am Sonntag waren Schnee und Eis wieder passé, und gestern hatte es frühlingshafte 15°C. Mal schauen, wie es auf dieser Achterbahn weitergeht (aktuell: 4°C).

Monday, November 21, 2005

Ich bin die Nummer 1!

Raten Sie mal, was der erste Treffer bei Google für "adrenalin in den ohren rauschen" ist. Na? Sie kommen nicht drauf? Natürlich der Bericht über meinen Fahrradausflug, ist doch klar. Sehr amüsant.

PS "rohr frei fett" führt den oder die Ahnungslose als zweiten Treffer übrigens auch nicht zu einem Klempnerbetrieb, sondern zu meinem Beitrag über den Braindrain.

Sunday, November 20, 2005

Mit dem Bus von Berlin nach Ithaca

Die Zeit wirft in etwas inflationärer Weise immer neue Weblogs auf den Markt. Diese sind allerdings zugegebenermaßen meistens ganz gut (und insofern ist auch die Inflationsmetapher nicht angemessen). Im Berlin-Journal hat der Neu-Autor Jochen Reinecke nun eine Typologie Berliner Busfahrer und Busfahrerinnen vorgestellt, die sehr lesenswert ist. Ich kenne sie jedenfalls alle! Die zynische Drecksau, den Schelm mit Motivkrawatte, die blondgefärbte, brillentragende Endreißigerin, ...

Was das mit Ithaca zu tun hat? Nun, die jahrelange BVG-Konditionierung führte zu einem veritablen Kulturschock bei meiner ersten Begegnung mit einem hiesigen Busfahrer: Ich stand am Tag meiner Ankunft in Ithaca an einer Bushaltestelle, um auf dem Linienplan nachzusehen, wie ich zur Uni käme. Währenddessen hatte hinter mir ein Bus gehalten, den ich aber nicht weiter zur Kenntnis nahm -- wieso auch? Den Fahrer nach dem Weg zu fragen, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Doch aufgepasst! Der Fahrer stieg aus, wünschte mir freundlich einen guten Morgen, fragte mich, wo ich hinmüsse, und nannte mir dann die richtigen Linien inklusive ungefährer Abfahrtszeit! Ich war zuerst geneigt, dies als erfreulichen Einzelfall abzutun (auch in Berlin gibt es ab und an nettes BVG-Personal!), aber es ging gleich weiter: Der Fahrer des mir anempfohlenen Busses war zwar schlechter informiert als sein Kollege, holte sich dann per Funk aber umgehend Rat ein, wo ich umsteigen müsse. Ebenfalls per Funk bat er dann den in Sichtweite an der Umsteige-Haltstelle stehenden Bus, doch bitte kurz auf mich zu warten, was dieser dann -- Sie ahnen es -- auch umstandslos tat.

Später erfuhr ich dann übrigens noch, dass die TCAT-Fahrerinnen und Fahrer wohl die schlechtestbezahlten des Staates New York seien und es ihnen erst nach langem Kampf im Oktober gelang, einen etwas besseren Tarifvertrag durchzusetzen.

Und die Moral von der Geschicht': Irgendwie fehlen mir die schelmisch-blondgefärbten Zynikerinnen mit Motivkrawatte und Tarifvertrag trotzdem.

Thursday, November 03, 2005

Verwirrung

Grr, ich habe es heute geschafft, gleich bei zwei Beiträgen das jeweils falsche Blog zu wählen. Der Beitrag über die neuen Reisepässe sollte eigentlich zu den Luftpumpen (wobei er hier eigentlich auch ganz gut aufgehoben ist; die Zweiteilung der Blogs ist wirklich nicht das Wahre), der Beitrag zu den ECTS- vs. US-Credits dagegen hier hin. Na ja, in der wunderbaren Welt des Hypertext ist das alles nicht so schlimm.

Das Normale und das Pathologische

Man ist in Sachen Datenschutz im Allgemeinen und biometrisch-elektronische Reisepässe im Besonderen von Schily und Konsorten ja schon einiges gewohnt (siehe etwa hier: [1] [2] [3]), aber das ist wirklich unglaublich. Nachdem man ohne Not den neuen Reisepass zum 1. November eingeführt hat, ist die Umsetzung wohl mehr als empörend. Kurz gesagt: wessen Gesicht nicht dem Normalen (wie auch immer das festgelegt wurde) entspricht, der wird bei der Passbeantragung zur Unterschrift auf einem Formular genötigt, mit dem er auf sämtliche Schadensersatzforderungen gegenüber der Behörde verzichten soll:
Hiermit bestätige ich, dass ich von der Ausweisbehörde über die Qualität/Beschaffenheit meines vorgelegten Lichtbildes belehrt wurde.

Ich bestehe auf Annahme dieses Lichtbildes durch die Passbehörde.

Entstehende Schadensersatzansprüche, wegen Abweisung an einer Landesgrenze oder auf Grund polizeilicher Identitätsvorstellungen, kann ich gegenüber der Passbehörde nicht geltend machen. Die Kosten für einen neuen Ausweis habe ich voll zu tragen.

Nach Expertenmeinung sei diese Belehrung rechtlich alles andere als gerichtsfest, aber solange niemand einen Schaden erlitten hat, lässt sich das nicht überprüfen.

Wenn es nicht so zum Kotzen wäre, würde ich mich über ein gutes Thema für einen Aufsatz über die technologische Produktion von Normalem und Pathologischem freuen. Ich bin nur froh, dass mein Pass immerhin noch fünf Jahre lang gültig sein wird (meine eigenen, eher harmlosen Schwierigkeiten sind hier geschildert). Wie die Passbeantragung dann 2010 aussieht, will ich gar nicht wissen.