Thursday, October 27, 2005

NYC Bits III: Das MoMA

Einen Besuch im Museum of Modern Art hatte ich fest im Programm eingeplant, da ich von der Berliner MoMA-Ausstellung ziemlich begeistert war. Angesichts sehr deftiger Eintrittspreise (20/12$) wollte ich das Angebot des FreeFriday nutzen, an dem man zwischen vier und acht kostenlos in das Museum kommt. Das Problem dabei ist natürlich, das man nicht die/der Einzige ist, der dieses Angebot nutzen will. So verbrachte ich erst einmal eine gute halbe Stunde in den diversen Warteschlangen, um dann gegen viertel nach fünf endlich in die Ausstellung zu kommen. Dort war es dann entsprechend voll, was den Genuss doch leider deutlich trübte. Ich bin natürlich verwöhnt von Donnerstag-Vormittag-im-Kunstgewerbemuseum-Berlin oder dem exklusiven Preview der Berliner MoMA-Ausstellung, den ich erleben konnte, aber diese Einsicht hilft auch nicht weiter.

Jenseits dessen -- wenn man das denn so getrennt betrachten kann -- war mein Eindruck zwiespältig. Positiv anzumerken ist die tolle Architektur des Museums und die Vielfalt der Ausstellung (Painting, Drawing, Photography, Design, Architecture, New Media, Sculpture). Die Vielfalt hat allerdings auch die Konsequenz, dass die Breite der einzelnen Bereiche deutlich leidet. So fand ich viele meiner Berliner Favoriten nicht, und in der Fotografie-Ausstellung werden immer nur drei KünstlerInnen mit wenigen Bildern zugleich ausgestellt. Ein anderes Manko ist die meines Erachtens manchmal lieblose oder unsystematische Zusammenstellung der Exponate. Im Design-Bereich waren Designer, Schulen und Gegenstände recht wild zusammengewürfelt, und auch bei den Gemälden konnte ich keine rechte Systematik erkennen.

Insgesamt hatte der zweifelslos tolle Museumsbesuch also einen leicht schalen Nachgeschmack, der sich nicht allein durch die Überfüllung erklären lässt.

PS Wer einen MP3-Player hat, sollte diesen unbedingt vorher hier mit Material bestücken. Es gibt zwar auch kostenlose Audioguides im Museum, ich fand die Telefonhörer-artigen Geräte aber eher unpraktisch.