Friday, September 30, 2005

Redesign

Eine kleine Änderung beim Design des Odyssee-Logbuchs gibt es heute dank meiner recht erfolgreichen Versuche mit Panorama-Fotografie. Das Bild zeigt ein 100°-Panorama über den Libe Slope. Im Hintergrund kann man den Cayuga Lake erkennen, links ist die Founders Hall und rechts sieht man den Zugang zur "Cocktail Lounge" (a.k.a. Ops) der Uris Library.

Thursday, September 29, 2005

Transatlantische Verknüpfungen

Dank Technorati bin ich gerade auf eine interessante Seite für alle potentiellen USA-Brain-Drainers gestoßen, den TransatlanTicker:

Der TransatlanTicker möchte Abiturienten, Studierenden, Nachwuchswissenschaftlern, jungen Berufstätigen, aber auch Akademischen Auslandsämtern, Career Centers, Journalisten und allen anderen, die sich für Bildung in den USA interessieren, informative und nützliche Neuigkeiten aus der transatlantischen Kultur- und Bildungsszene bieten: neue Studiengänge, Stipendien, Postdoc-Stellen, Tipps zur Bewerbung und Jobsuche, Hochschulprofile, Visa-News, Trends, Trivia und vieles mehr - alles unterhaltsam und kompetent kommentiert.

Außerdem soll diese Seite ein Forum für Diskussion und Vernetzung sein, das diejenigen, die einen Bildungsaufenthalt in den USA planen, mit anderen in Kontakt bringt, die bereits dort sind bzw. waren und aus erster Hand berichten können. [1]
Meinereiner gehört dann wohl zu den im letzten Abschnitt Angesprochenen.

Monday, September 26, 2005

Trackback Confusion

In meiner naiven Begeisterung für die neuesten Gadgets hatte ich letzte Woche hier das Haloscan-Trackback-System installiert (Warum bietet Blogger keine Trackbacks??). Leider führte dies dazu, dass nicht nur das Trackback installiert, sondern gleich auch noch die Kommentar-Funktion von Haloscan implementiert wurde. Nun bin ich mit Blogger bei Kommentaren sehr zufrieden und habe es nach einigem Bemühen endlich geschafft, Blogger-Comments mit Haloscan-Trackback in friedlicher Koexistenz zu vereinigen. Wie immer bedingt eine solche Einigung aber auch Kollateralschäden, die in diesem Fall aus einem Kommentar von Amelie und der Antwort darauf von mir selbst besteht. Ich werde gleich versuchen, das irgendwie zu reparieren, sorry!

Wednesday, September 21, 2005

Fotos

Wie versprochen, sind ab sofort die Bilder von meinem sonntäglichen Ausflug online. Und es ist noch schöner, als es auf dem Foto aussieht. Jawoll.

Monday, September 19, 2005

Adrenalin aus Ohren, Mund und Nase

Wenn ich mit 30 km/h auf mein Opfer zurase,
läuft mir Adrenalin aus Ohren, Mund und Nase.

Fischmob -- Bonanzarad

Nun habe ich kein Bonanzarad, jage auch keine unschuldigen Fußgänger, und (nur) 30 km/h hatte ich gestern wohl auch nicht drauf. Aber dennoch musste ich unwillkürlich an dieses Lied denken, als ich auf dem Rückweg gestern den Berg hinunterraste.

Doch first things first. Der Tag hatte mich mit strahlendstem Sonnenschein willkommen geheißen, und da ich mit dem Uni-Kram ganz gut in der Zeit lag, hatte ich beschlossen, noch einmal den Robert Treman State Park zu besuchen. Bei GoogleMaps hatte ich mir eine Route abseits der großen Straßen aussucht und machte mich mit meiner Schwinn auf den Weg. Nach der schon gut bekannten Abfahrt nach Downtown, führte mich mein Kurs erst entlang des Stichkanals am Ende des Cayuga-Sees. Ich passierte ein großes Anwesen, dessen Besitzer wohl Lichtschlauch-Fan war: der ganze Garten war voll mit Schriftzügen, umwickelten Skulpturen und Bildern aus Lichtschläuchen -- sicherlich ganz hübsch (und vor allem sehr amerikanisch!), wenn es dunkel ist. Nach dem Calvary-Friedhof verließ ich die ebene Straße und sah mich umgehend mit einem sehr respekteinflößenden Aufstieg konfrontiert. Der Eindruck täuschte nicht: nur mit mehrmaligen Absteigen und unter Verlust großer Mengen Schweißes kämpfte ich mich die Bostwick Road hinauf. Belohnt wurde das ganze erst einmal mit wunderschönen Ausblicken über Ithaca und die Umgegend. Oben auf dem Berg ging es dann noch eine Strecke mehr oder weniger eben weiter, bevor ich dann links in die Van Dorn Road einbog. Diese "Road" war ein befestigter Schotterweg, der mich abwärts auf die Enfield Falls Road führte, von wo es nur noch wenige Minuten bis zum Eingang des Upper Treman Parks waren.

Zu Fuß erwanderte ich den ganzen Flußlauf (hin und zurück gut 4 Meilen) und muss sagen, dass dieser State Park eindeutig der schönste ist, den ich bisher hier besucht habe. (Fotos gibt es in Kürze)

Mit schon etwas ausgelaugt-wackligen Beinen trat ich dann später die Rückfahrt an. Schon während des oben erwähnten Aufstiegs hatte ich beschlossen, diesen unbedingt auch als Abfahrt mitnehmen zu wollen, und so quälte ich mich mehr schlecht als recht über die Rennrad-ungeeignete Van Dorn Road hinauf. Zum Glück war der Aufstieg nicht zu lang und vor allem: die folgende Abfahrt entschädigte für alles! Guter Belag, nur leichte Kurven, kein Verkehr. Ich habe keinen Fahrrad-Computer, aber das Rauschen um meine Ohren, die Vibrationen des Rads und -- der Adrenalinaustoss deuten eindeutig darauf hin, dass ich sehr schnell unterwegs war.

Den East Hill erklomm ich dann aufgrund akuter Überanstrengung mit Hilfe des Bus, um zuletzt erschöpft aber glücklich wieder in meinem Domizil anzukommen.

Fazit: ein gelungener Sonntag, zur Nachahmung empfohlen!

Friday, September 16, 2005

Zeit vertreiben

Auch wenn man angesichts des Arbeitspensums selten in die Verlegenheit kommt, nicht zu wissen, was man tun soll, will ich hier zwei preisgünstige Zeitvertreibtipps geben:

Schwimmen

Als Cornell-Studi kann man kostenlos die beiden Schwimmhallen auf dem Campus benutzen, Öffnungszeiten gibt es hier. Ich habe bisher nur die Helen-Newman-Hall benutzt, die tagsüber einen schönen Ausblick über den Beebe-Lake bietet. Das Schwimmbad selbst ist nichts besonderes, aber gut geeignet, ein paar Bahnen zu schwimmen. Abends ist es leider meistens so voll, dass man sich eine Bahn mit mindestens vier Leuten teilen muss.

Kino/DVD

Das CornellCinema ist sehr zu empfehlen. Für maximal 4 Dollar wird eine sehr gute Auswahl internationaler, halbwegs aktueller Filme gezeigt. Oft gibt es auch Diskussionen mit den Macherinnen und Machern der Filme oder Klassiker aus der Frühzeit des Kinos. Wer die neusten Filme direkt nach ihrem Erscheinen sehen will, kann dies Downtown oder in der Pyramid-Mall tun, allerdings jeweils zu deutlich höheren Preisen. Für den Heimgebrauch gibt es in der der Olin-Library eine umfangreiche DVD-Auswahl, auch mit aktuellen Titeln (ich habe mir letzte Woche etwa Spiderman 2 ausgeliehen).

Wednesday, September 14, 2005

Seiten fressen, Noten drücken

Nach dem Ende der dritten Semesterwoche (Donnerstag und Freitag habe ich "frei") ist es an der Zeit, eine erste Einschätzung des Seminarbetriebs hier zu geben. Dazu erst einmal die deskriptive Seite:
  • ich mache drei Kurse, was dem Üblichen hier entspricht
  • jeder Kurs trifft sich einmal pro Woche für 120 Minuten
  • das Lesepensum pro Kurs liegt irgendwo zwischen 150 und 350 Seiten pro Woche
  • die Größe der Kurse ist sehr unterschiedlich, bei mir schwankt sie zwischen 5 und 20; Kurse, die in mehreren Departments gelistet sind (kommt oft vor), sind meistens deutlich voller
  • in allen Kursen muss man am Ende der Vorlesungszeit (Dezember) ein mehr oder weniger langes Paper im Umfang von ca. 15--25 Seiten abgeben
  • die Bewertung dieses Papers macht einen Großteil der Note aus, der Rest setzt sich aus Anwesenheit und Mitarbeit und manchmal wöchentlichen Assignments zusammen
  • diese wöchentlichen Assignments sollen auf die Kernthesen der Lektüre eingehen, Fragen formulieren und damit die Diskussion in der Sitzung selbst anregen und strukturieren
Wie drücken sich diese Strukturen nun in meinem subjektiven Erleben der Lehre aus? Im Großen und Ganzen habe auf jeden Fall auf jeden Fall einen sehr guten Eindruck. Während ich das hohe Lesepensum zu Beginn etwas kritisch gesehen habe ("wie soll man das denn alles in zwei Stunden diskutieren?"), finde ich es inzwischen recht angenehm -- viel bringt in diesem Fall viel. Auch der Zwang, jede Woche etwas zum Gelesenen schreiben zu müssen, macht sich bei mir sehr positiv bemerkbar (siehe dazu auch das Luhmann-Zitat in meinem ersten Eintrag hier). Die Auseinandersetzung mit Texten im Detail muss dann an anderer Stelle erfolgen, am ehesten wohl in der Hausarbeit.

Die Größe der Kurse hat meines Erachtens keinen großen Einfluss auf ihre Qualität, hier kann man also nicht behaupten "klein bringt viel". Im Gegenteil scheinen sich zu kleine Kurs eher immer wieder einmal etwas totzulaufen. Dies führt mich auch zu einem anderen Problem: die Länge der Sitzungen. Zwei Stunden sind mir (und auch einigen anderen) definitiv zu lang. Neben dem Problem des Totlaufens führt dies immer wieder zum Abschweifen in Nicht-Fachliches und zum Abschweifen innerhalb des Fachlichen. Gute Dozentinnen und Dozenten können dies natürlich weitgehend vermeiden, aber es klappt nicht immer.

Das Engagement der Studierenden ist auf jeden Fall größer als in Deutschland, zumindest was die Vorbereitung der Sitzung und die mündliche Mitarbeit angeht. Ob das nun ein Effekt des Notendrucks, der intrinsischen Motivation oder des Bewusstseins der bezahlten Studiengebühren ist, kann ich nicht beurteilen -- wahrscheinlich ist es eine Interaktion (Entschuldingung, der war für Insider). In den Sitzungen selbst hat man manchmal den Eindruck, dass sich viele zwingen, wenigstens einmal pro Sitzung etwas zu sagen, was auf mich recht befremdlich wirkt. Aber auch hier kann ich mich natürlich täuschen.

Insgesamt also eine sehr positive Einschätzung meinerseits, auch wenn man das eine oder andere immer noch ein bisschen besser machen könnte.